o.T. ("Minotaurus") - Vitomir Kaucic

 

o.T. ("Minotaurus")

Informationen zum Künstler

  • Name: Vitomir Kaučič
  • Geburtsort: Slowenien
  • Geburtsjahr: 1976

    Weitere Informationen:
    In den letzten Jahren hat sich Vitomir Kaučič als Regisseur und Darsteller von/in Filmen aus dem Fantasy-/Horror-Genre profiliert.

Biographie

  • bis 1996 Gymnasium in Ljutomer
  • 1996/97 Studium pädagogische Fakultät in Ljubljana
  • 1997/98 bis 2001/02 Studium Akademie für Bildende Kunst in Ljubljana, Studienrichtung Malerei
  • 2004 Diplom Akademie für Bildende Kunst
  • 2005 Kunst-Lehrer Grund Schule Ljutomer
  • 2006 Vinopiri: Blutveinspritzer Saga, 82‘ Digital, Drehbuch, Regie, Kamera, Montage
  • 2009 Korpus Krispi, 90‘, Digital, Drehbuch, Regie, Kamera, Montage
  • 2010 Vinopiri: Ledena trgatev, 96‘, Digital, Drehbuch, Regie, Kamera, Montage
  • 2012 Vinopiri: Krvni davek, 90‘, Digital, Drehbuch, Regie, Montage
  • 2020 Najini vrtovi, 13‘, Digital, Drehbuch

Informationen zum Kunstwerk

  • Entstehungsjahr: 2002
  • Technik: Acryl auf Leinwand
  • Original Format: 60 x 90 cm



„Vitomir Kaučič hat einen durch Äußeres angestoßenen Zugang zur Kunst. Sein Thema ist die Übertragung von Visuellem in die Malerei so wie er sich auch für die Darstellung im Film interessiert. Dabei filtert er das Visuelle nicht so wie man es vielleicht erwarten würde. Es sind keine heroischen Momente der Wirklichkeit, sondern Triviales. Er beschäftigt sich zum Einen mit Comics. In Japan gibt es Unmengen von Comics, genannt Mangas. Sie sind in ihrer Naivität nicht zu überbieten. Für Kinder gemacht mit kindlichen Gesichtern, millionenfach reproduziert stellen sie Phantasiegebilde dar mit gewissen Ähnlichkeiten zu Tieren – kann man sich einen größeren Gegensatz zu unserer abendländischen Malerei vorstellen? Mit der Übertragung in die Malerei und des Mittels der Vergrößerung („Blow-Up“) entsteht etwas Neues. Das Kindlich-naive löst sich vor unseren Augen auf. Das Strukturierte des Originaldrucks, die Pixel, treten hervor. Sein weiteres Sujet sind Videospiele, die ähnlich naiv und massenhaft verbreitet sind. Diese beschäftigen sich oft mit Gewalt, wobei es eine virtuelle Gewalt ist, die mit Brutalität nichts zu tun hat sondern mit Bedeutungsverschiebung. Krieg als Spielt. Spiel als Kunst. Aber es ist ein bedrohliches Spiel, Panzer und Flugzeuge kommen vor. Farben werden plakativ oder zurückhaltend eingesetzt… Solche Kriegsphantasien können nahe liegen, wenn man als Slowene so nah am Balkankrieg gelebt hat. Aber es werden keine Kriegsgeschichten erzählt oder der Krieg angeklagt. Das Thema lautet: für die Kunst Tabuisiertes in die Kunst einführen, gewohnte Sichtweisen hinterfragen. Das was für uns wichtig ist, die künstlerische Form, kommt dabei vielleicht manchen etwas zu kurz. Das aber ist seine Absicht.“

Auszug Eröffnungsrede zur Ausstellung (Hartmut Engelkemeier, 01.10.2002)